Die Qualität der Zusammenarbeit mit einem freiberuflichen Texter hängt sowohl vom Texter selbst als auch vom Kunden ab. Die Faustregel lautet: Je gezielter beide Seiten aufeinander zugehen, desto besser der Output. Dazu braucht es einerseits viel Erfahrung und Empathie vom Texter, andererseits eine gute Vorbereitung des Kunden. Wie das funktionieren kann, möchte ich Ihnen am Beispiel des EventQuartiers der Messe Wels ein wenig verdeutlichen.
Das EventQuartier ist eine Marke der Messe Wels. Als solche ist sie natürlich eng mit dem Unternehmen verbunden und nützt eine ganze Menge an Synergien. Dennoch tritt sie als selbstständige Marke mit einem eigenen Corporate Design und einer eigenen Sprache auf. Meine Aufgabe bestand nun darin, eben diese Sprache neu zu entwickeln. Ihr eine eigene Tonalität zu verleihen, die sich durch sämtliche Texte auf der Website und dann durch alle Werbemittel zieht. Eine schöne Aufgabe! Vor allem auch deshalb, weil mich das EventQuartier beim persönlichen Gesprächstermin mit perfekt ausgearbeiteten Briefing-Unterlagen erwartete. Aber sehen wir uns das ein bisschen genauer an.
Positionierung durch ein klares Statement
Konkret begann das Briefing mit der Definition des Produkts. Wer ist das EventQuartier (Marke der Messe Wels), was bietet das EventQuartier (Eventlocation in Wels), was kann das Produkt (maßgeschneiderte Lösungen inkl. Infrastruktur für Veranstaltung, die in Tagungsräumen, Hallen oder am Freigelände stattfinden, für 50 bis 5000 Besucher etc.). Zu meiner besonderen Freude folgte in den Unterlagen danach ein Positionierungsstatement. Das erlebt man als Texter auch nicht alle Tage. Selbiges beschreibt in kompakter Form, wo sich ein Produkt bzw. eine Marke am Markt verortet. Ein Positionierungsstatement gibt Aufschluss über die anvisierten Zielgruppen (z. B. Entscheidungsträger von Top-Unternehmen), kommuniziert das Angebot und den Nutzen (erfolgreiche Veranstaltungen verschiedenster Art etc.) und begründet, warum der Kunde mit der jeweiligen Marke bzw. dem Produkt am besten bedient ist (zentrale Lage, langjährige Erfahrung, bestes Eventequipment, …).
Fragen, die sonst nie gestellt worden wären
Ein professioneller Texter hört im Briefing-Gespräch zunächst nur aufmerksam zu. Anhand der Informationen baut sich vor seinen Augen ein erstes Bild der Marke auf. Langsam beginnt er, immer intensiver nachzufragen. Was auch deshalb wichtig ist, weil ein externer Texter natürlich eine andere, distanziertere Sicht auf die Marke bzw. das Produkt hat als der Kunde je haben kann. Folglich tauchen oft Fragen auf, die ansonsten nie gestellt worden wären. Und das, obwohl sie für eine gesamthafte Betrachtung der Marke und damit auch für den Text sehr wichtig wären. So zum Beispiel, wie sich eine Marke selbst sieht. Oder wie sie von anderen gesehen und empfunden werden will. Sympathisch, seriös, jung, etc. Relativ schnell landet man dann auch bei den konkreten Vorteilen im Vergleich zur Konkurrenz. So auch in diesem Fall, als man mir auf meine Frage nach den Benefits souverän eine Auflistung aller Vorteile präsentierte. Wow!
Nach 2 Stunden war mir als Texter alles klar
Der Wow-Effekt war umso größer, als die Vorteile sogar in zwei Kategorien unterteilt waren. In rationale (zentrale Lage, gratis Parkplätze, Messebahnhof, …) und emotionale (Marke des Messeveranstalters N°1 in Österreich etc.). Weiter ging’s mit der Vorstellung der einzelnen Geschäftsfelder (Kongresse, Konzerte etc.), dem Claim (Dein Event ist für uns das Größte), der Sitemap und den Zielen der Website (Informationsplattform und Bekanntheit schaffen). Danach folgten noch einige technische Abstimmungen und nach ca. 2 Stunden war ein Briefing mit einem außergewöhnlich hohen Eventfaktor zu Ende. Was letztendlich dabei herausgekommen ist, lesen Sie unter www.eventquartier-wels.at
Bild: ©️ Messe Wels, Guenter Guni
Leave a Comment